blick in die Sammlung /6
2005/2006
DIE LEIPZIGER SCHULE
Warum wohl neigt der Mensch dazu, Gegenstände, Landschaften wie auch sich selbst auf Fotos zu bannen? Sicher ist ein Grund, auf diese Weise der verblassenden Erinnerung entgegenwirken zu können. Doch Fotografie kann wesentlich mehr. Sie ist schon längst aus dem vermeintlichen Schattendasein herausgetreten. Nicht erst seit Newton schätzt man sie als Kunst. Bevor jedoch ein besonderes Foto entsteht, ist vom Fotografen genau jenes Beobachtungsvermögen gefordert, wie es in der Kunst generell als grundlegende Voraussetzung für Umsetzungsabsichten gilt. Es ist sicher der besondere Blick durch die Kamera, die forschend und poetisch zugleich sowohl in die menschliche Seele zu blicken als auch die Dinge vor dem Objektiv in eine neue Ordnung zu setzen vermag. Der Mensch ist hinter und vor dem Fokus permanent anwesend, selbst dann, wenn man ihn auf dem Foto eventuell gar nicht zu sehen bekommt.
Diesem spannenden Thema kann man im neuen Blick in die Sammlung nachgehen, zumal sich in deren Fundus eine Reihe von Arbeiten namhafter Leipziger Fotografen befinden. Das ist Ausdruck einer Entwicklung, die zeigt, dass die Fotografie in Leipzig schon immer eine wichtige Rolle gespielt hat. Es ist also an der Zeit, diese in einer Austellung zu präsentieren und ihr damit den ihr gebührenden Raum zu bieten.
Der sechste Blick in die Sammlung offeriert außerdem eine Reihe weiterer Werke verschiedener Genres. Malerei wird ebenso zu sehen sein wie Grafik und Skulpturales. Bedeutende Leipziger bildende Künstler sind mit Arbeiten aus den letzten 60 Jahren vertreten. Neben Arbeiten, die schon länger den Sammlungsfundus bereichern, werden Neuerwerbungen gezeigt. Daneben verspricht auch das Veranstaltungsprogramm wieder überraschende Begegnungen mit beeindruckenden Künstlern, deren Darbietungen in Wort und Musik die Atmosphäre der Ausstellung ergänzen.
Seien Sie also herzlich willkommen, wir freuen uns auf Ihren Besuch, der Sie von der künstlerischen Qualität der LEIPZIGER SCHULE im angenehmen Ambiente unserer Kunsthalle überzeugen wird.