update
30.06. - 04.09.2011
junge kunst aus leipzig
Eine Ausstellung mit Studierenden der Fachklassen Malerei/Grafik an der Hochschule für Grafik- & Buchkunst (HGB)
David Borgmann
Mona Broschar
Patrick Eicke
Martin Groß
Viola Große
Stephan Jäschke
Robert Kotsch
Romy Kroppe
Daniel Krüger
Markus Liehr
Natacha Lin
Selma van Panhuis
Marleen Sukale
Lydia Wahrig
Konrad Walkow
Felix Zocher
1764 als Zeichnungs-, Malerey- und Architectur-Academie gegründet, gehört die heutige Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst zu den ältesten und bedeutendsten Kunstakademien Deutschlands. Trotz des namentlichen Fokus auf angewandtes Design und Buchgestaltung spielt die Malerei in der Hochschullehre von Anbeginn an eine zentrale Rolle und hat gerade in den zurück liegenden Jahren nicht unwesentlich zum internationalen Renommée der Leipziger Akademie beigetragen. Die Leipziger Schule einer Generation von Hochschullehrern wie z. B. Arno Rink, Bernhard Heisig und Sighard Gille hat ebenso den hervorragenden Ruf der HGB als Kunstakademie begründet wie eine jüngere Generation von Malern der Neuen Leipziger Schule um internationale Malerstars wie Neo Rauch und Matthias Weischer.
Jenseits dieser Traditionen artikuliert sich in der heutigen Lehre an der HGB eine immense Erweiterung des künstlerischen Ausdrucksspektrums. Diese interdisziplinäre Ausrichtung wird bereits seit den 1990er Jahren durch die Arbeit von Astrid Klein – die erstmals die Bildhauerei an der Hochschule etablierte – und seit einigen Jahren von den Lehrenden einer jüngeren Professorengeneration wie Annette Schröter, Ingo Meller und Heribert C. Ottersbach repräsentiert. Dennoch spielen in den vier Fachklassen für Malerei/Grafik neben multimedialen Ausdrucksmöglichkeiten Malerei, Zeichnung und auch künstlerische Grafik wieder eine wesentliche Rolle. Sie bestimmen insofern die Ausstellung update. junge kunst aus leipzig maßgeblich.
Dabei könnte das Profil der vier Fachklassen, in denen Malerei von international tätigen Künstlerpersönlichkeiten unterrichtet wird, unterschiedlicher nicht sein: Beginnend bei dem Schwerpunkt auf Figuration und Gegenständlichkeit reicht die Spannweite der künstlerischen Arbeitsansätze von Malerei mit medienübergreifender Ausrichtung über die konzeptuelle Arbeit bis hin zur Malerei im Diskurs mit anderen künstlerischen Disziplinen.
Für update haben die vier renommierten Professorinnen und Professoren Annette Schröter, Astrid Klein, Ingo Meller und Heribert C. Ottersbach jeweils vier Studierende ausgewählt, die mit ihren künstlerischen Arbeiten einige der Lehrschwerpunkte in den Fachklassen des Fachbereichs Malerei/Grafik an der HGB vorstellen. Trotz der begrenzten Auswahl eröffnen sie ein ebenso vielfältiges wie faszinierendes Spektrum zeitgenössischer Kunst aus Leipzig.
Entgegen der bisweilen eindimensionalen Wahrnehmung von außen artikuliert sich in ihren Bildern, Grafiken, Skulpturen und Installationen die immense Bandbreite künstlerischer Ausbildung an der HGB. Diese folgt weniger ausschließlich den Malereitraditionen des Hauses als sie vielmehr in jeder Hinsicht auf der Höhe der internationalen Diskurse agiert. Gerade in der Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Kunstentwicklungen und der kritischen Reflexion einer internationalen künstlerischen Avantgarde zeigt sich die zeitgemäße Arbeit an der Leipziger Akademie, die sich nur unwesentlich von den großen Akademien wie Düsseldorf, Berlin oder München unterscheidet.
Gleichwohl zeichnet sich die HGB insofern gegenüber anderen Kunsthochschulen aus, als sie im Rahmen eines auf vier Semester angelegten Grundstudiums die Studierenden mit einer soliden künstlerischen Ausbildung in verschiedenen Techniken, Materialien und Ausdrucksformen ausstattet. Dieser Schwerpunkt in der Ausbildung junger Künstlerinnen und Künstler ist es denn auch, der die große formale Präzision und handwerkliche Qualität der ausstellenden Studierenden im Hauptstudium auszeichnet.
Die Ausstellung update versteht sich als eine Standortbestimmung der künstlerischen Ausbildung in Leipzig. Sie zeigt unterschiedlichste malerische Ansätze, die von gestischer und expressiver bis hin zur konzeptuellen Leinwandmalerei reichen. Neben den klassischen Arbeitsfeldern Portrait, Interieur und Landschaft sind es immer wieder die experimentellen Exkurse in die Abstraktion, in Skulptur, Installation und neue Medien, die verdeutlichen, welche inhaltlichen und formalen Fragestellungen junge Künstlerinnen und Künstler heute umtreiben.